Herbsttreffen des BMW 6er Club e.V. vom 07.09. – 09.09.2018 im nördlichen Elsass
Diesmal ging es ins schöne Elsass. Französische Art, französisches Essen und trotzdem deutsche Sprache, wenn man sie braucht.
Bis Freitag Mittag waren wieder zahlreiche 6er BMWs samt Insassen angereist. Dieses Mal ließen ein paar Fahrer ihren 6er zuhause in der Garage, um stattdessen mit Ihrem Null Zweier, Alpina B6 (E21) oder mit dem 8er nach Frankreich zu kommen. Insgesamt hatten sich zwei duzend E24 inkl. Cabrio und Alpina B10 im Elsass versammelt.
Es war noch Zeit. Also erst mal ganz entspannt zu Fuss in die Stadt. Eines der französischen Cafés ausgewählt und dann in Ruhe ankommen…
Croissant, Baguette oder französischer Obstkuchen knusprig, fruchtig und nicht zu süss – ein Genuss. Daneben gab es so einiges zu besprechen.
Nach der ersten Wiedersehensfreude ging es mit dem Bus nach Straßburg. Ob sich die Busfahrerin auskannte, wissen wir nicht. Auf jeden Fall haben wir einige Straßen mehrmals befahren. Dabei war doch ein Stadtführer gar noch nicht am Bord.
Das Problem war schnell gelöst und zwei Ortskundige hatten einiges zu erklären, während wir zu Fuß die Innenstadt erkundeten.
Beim Abendessen in der Nähe nutzte der ein oder andere die Gelegenheit typisch französische Getränke zu bestellen. Komisch war nur das Bezahlen. Eine elektronische Kasse war vorhanden. Aber kein Wechselgeld. So rannte der Kellner umständlich zur Hauptkasse des Restaurants. Für jeden von uns einzeln.
Vielleicht ist das üblich in Frankreich?
Später an der Hotelbar gab es die nächste Überraschung. Erst gab es zu wenig Gläser für ein großes Bier. Gut zugegeben, in Frankreich wird wahrscheinlich deutlich mehr Wein getrunken als Bier. Eine Bier-Zapfanlage war vorhanden. Kurzer Hand wurden zwei kleine Bier anstelle eines großen Bier ausgegeben. Es dauerte nicht lange bis auch der Vorrat an kleinen Gläsern aufgebraucht war.
Jedes Getränk musste sofort bezahlt werden, wobei auch hier das Wechselgeld jedes Mal an der Hauptkasse geholt werden musste. Schätzungsweise ist die Dame mehr gelaufen, als Bier ins Glas.
Nach dem Frühstück stand noch kurz eine Jahreshauptversammlung auf dem Plan.
Pünktlich war es dann wieder so weit. Auf dem großen Parkplatz vor dem Hotel warteten die Autos nur darauf, wieder gemeinsam auf Tour zu gehen.
Das sonore Grummeln des Sechszylinder im Leerlauf ist bei einem einzigen 6er schon nett. Wenn bei schönem Wetter am Morgen über 20 Motoren starten, dann ist das Gänsehaut.
Die Tour führte dieses Mal auf wenig befahrenen Strassen durch kleine Dörfer bis zum ersten Foto-Halt unterhalb der Zitadelle Bitche.
Wie immer wenn der BMW 6er Club unterwegs ist, werden Smartphones von Passanten gezückt um die Autos zu fotografieren. Den Anblick derart vieler E24 gab es in den 80igern höchstens im BMW Werk. In freier Wildbahn so sicher nicht.
Im Verlauf der weiteren Strecke bis zum deutschen Weintor, war nahezu kein Fremdfabrikat in der Reihe unserer Fahrzeuge. Es war einfach wenig Verkehr. Wer im hinteren Drittel fuhr, hatte je nach Strassenverlauf einen grandiosen Blick auf eine endlose Schlage von hintereinander fahrenden E24 . Was wohl die Leute im Gegenverkehr dachten?
Ein Lob an die Organisatoren für die Streckenauswahl. Herrliche Landschaft, wunderschöne Dörfer und viele Kurven in den Nordvogesen. Es hat Spaß gemacht.
Mittag jenseits der ehemaligen Grenze am deutschen Weintor wurde elsässischer Flammkuchen serviert. Draußen im Garten bei wunderbaren Sommerwetter. Kaum war der knusprig warme, und mit viel Speck zubereitete Leckerbissen abgegriffen, schon kam ein Neuer in die Mitte des Tisches. Frisch aus dem Ofen.
Ausreichend gestärkt fuhren wir zurück nach Frankreich. Das nächste Ziel, Fort de Schoenenbourg – Bestandteil der Maginot Linie. Geschichte zum Anfassen.
Wir sind kilometerweit gelaufen – unterirdisch. Kaserne, Küche, Kraftwerk, Lazarett und Depot bis zu den Bunkern, alles ist sehr gut erhalten und absolut beeindruckend. Es bleibt nur Eines zu hoffen: Anlagen wie diese sollten nie wieder gebraucht werden in Europa!
Lieber mit dem 6er einfach über ehemalige Grenzen fahren – ohne Tamtam, um Landschaft, Essen und Kultur zu genießen.
Am Abend gab es wieder typisch elsässische Küche und einen entsprechenden Ausklang an der Hotelbar.
Am nächsten Morgen war das Treffen leider schon wieder vorbei. Und wieder haben wir Orte besucht und sind auf reizvollen Strecken gefahren, welche die meisten von uns alleine nie entdeckt hätten.
Bis zum Frühjahr – dann in der Nähe von Regensburg.
Harald Lehner