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Altmühltal Mai 2019

Bericht über das Frühjahrstreffen des BMW 6er Club e.V.
vom 30.05. – 02.06.2019 im Altmühltal

Gestern – Heute – Morgen. Der 6er Club erforscht das Phänomen der Zeit.

Das früher sowieso alles besser war, das Heute schwierig ist und die Zukunft nur Schlimmes bringt, wissen wir. Daher wollten wir mit Hilfe von Rudi Pauly und Bernhard Ahring per wissenschaftlicher Forschungsreise dem Phänomen der Zeit auf die Spur kommen.

Wer sonst als wir, der BMW 6er Club, wäre dazu in der Lage. Wir haben schließlich Flutwellen untersucht (Bergisches Land), schwarze Löcher beobachtet und überlebt (Harz) und Spionagetechnik ausprobiert (bayerischer Wald). Also war es nur logisch uns auf eine neue Reise zu begeben, um die Geheimnisse des Universums zu lüften. Oben genannte Herren und deren grandiose Helfermannschaft hatten die perfekte Planung mit Logistikzentrum erstellt, die Behörden informiert, sowie die Verpflegung sicher gestellt; die Forschungsreise konnte beginnen. Rein im Namen der Wissenschaft natürlich – oder glaubt irgendwer wir würden uns aus Spaß an der Freud treffen… wir doch nicht !

 

Was ist Zeit ?

 

Kapitel 1: Die Raum-Zeit

Seit Albert Einstein wissen wir, dass der physikalische Raum und die Zeit untrennbar miteinander verbunden sind. Daher war es nur logisch, dass das Forschungsteam sich in ein und demselben Raum zur gleichen Zeit treffen musste, in diesem Fall Paulushofen. Wie ? Sie kennen Paulushofen nicht ? Physik ist nicht so Ihr Ding, oder ? In Paulushofen gibt es ein Hotel mit eigener Metzgerei. Da nun jedes Objekt im Universum eine Masse besitzt, somit auch eine Gravitation, die Metzgerei über 100 teilnehmende Objekte mit Schweinsbraten, Rinderbraten und Leberknödel (der Alibi-Salat fällt gravitationstechnisch nicht ins Gewicht) angereichert hat, wurde die Masse (vor allem der männlichen Objekte) drastisch erhöht. Dadurch eben auch die Gravitation. Da nun massereiche Objekte (vor allem männliche) sich anziehen, wird der Raum gekrümmt und somit die Zeit gestaucht. Welche sich nach Einstein nun verlangsamt und jede Menge Zeit für zusätzliches dunkles Altmühltaler zur Verfügung stellt. Mehr Gravitation bedingt immer weiteres Anziehen von Masse (vor allem von männlicher), so dass am Ende über 50 Raum-Zeit-Kapseln am Parkplatz parkten. Mit jedem wissenschaftlichen Exkurs bricht der 6er Club neue Rekorde.

Kapitel 2: Temporale Anomalien

Da es als ein Renommee in der Wissenschaft gilt, auch Mitbewerber zu ehren, entschlossen wir uns am zweiten Tag das Institut für 4 Ringe zu besuchen. Es ist zwar hinlänglich bekannt, dass der Corpus Humanum zwei Nieren benötigt, 4 Ringe jedoch (Augen, Hals, Bauch und sie-wissen-schon-wo) mehr als störend sind. Aber neugierig waren wir ja doch. Schließlich ist es die menschliche Neugierde, die uns vorantreibt. Und ja, einige der dort ausgestellten Exponate waren dann doch nicht von dieser Welt. Der Preis der hinter Glas bewahrten Fahrzeuge erwies sich als astronomisch, geradezu… anormal.

Und ehe uns zu schwindelig wurde (Wissenschaftler sind ja so realitätsfremd und sensibel), begab das Team sich zur schönen blauen Donau. Die war zwar braun und der Himmel über uns dunkelgrau, aber die Gesetze der Optik ergründeten wir später. Wie passend den Strom vom Schiff aus zu erkunden, wird die Zeit doch mit einem Fluß verglichen; nur schipperten wir aufwärts, also quasi rückwärts in der Zeit, war das nicht ein bisschen… anormal ?

Im geistlichen Kloster Weltenburg ging es dann sehr weltlich zu, da derart viele Gravitationsschwerpunkte den Raum bevölkerten, dass die Kellner, sichtlich in der Zeit gestaucht, so ziemlich alles verlangsamten was man nur verlangsamen kann. Auch wieder gut, wie schafft man sonst 3 dunkle Halbe ? Was da in diesem Raum nach den Gesetzen der Akustik abging, war, jawohl… anormal.

Kunst beflügelt (sollte sie zumindest), auch die Wissenschaft. Daher lag eine Verlängerung der Exkursion zur Brauerei Kuchlbauer nahe. Da ein Raum komplett in blaues Licht getaucht war und wir somit die Gesetze der Optik nun endlich studieren konnten, war es wirklich sehr interessant zu erfahren, dass das blaue Licht Insekten abhält. Dass offensichtlich längeres Einatmen von Hopfen- und Hefedämpfen gewisse zerebrale Synapsen beeinträchtigt erfuhren wir kurz später, da der Brauereichef doch tatsächlich nach eigenen Angaben 500 Jahre Kunstwissenschaft aufgeklärt und die Symbolik von da Vincis Abendmahl entschlüsselt haben wollte. Die Vermessenheit mancher Individuen erscheint gelegentlich geradezu verblüffend… anormal.

Zurück im Basislager gab es dann Metzgereibedingt Fleisch mit Beilage Fleisch und Weißwürste als Garnitur. Weißwürste um 19 Uhr in Bayern ? Dies ist nachhaltig und auf erschreckende Art und Weise… anormal.

Kapitel 3: Tempus Fugit

Das mit der Zeit ist wirklich kompliziert. Es gibt die gefühlte Zeit und die künstliche, weil von Menschen gemessene Zeit, die uns in Minuten, Stunden, und Tagen rechnen lässt. Die Ausführung ist mitunter gnadenlos. Die Schallschwingungen der Kirchenglocken pünktlich um 6 Uhr früh fielen wohl geradeso nicht unter das Bundeswaffengesetz. Wir haben uns getroffen um die Phänomene der Zeit zu ergründen, nicht die der Akustik. Danke, Herr Pfarrer.

Die Ausfahrt führte uns dann in eine sensationelle Landschaft, die zu fast allen Zeiten besiedelt und bevölkert wurde. Die Versteinerungen aus der Erdfrühzeit zeugen davon, die Neandertalerfunde in diversen Höhlen, die Römerstraßen und der Limes ebenso wie die Bauten der Gotik, der Renaissance und der Moderne. Wir verloren uns und die Zeit auf sanft fließenden Traumstraßen durch das Altmühltal mit sensationell wenig Verkehr. Rudi und Bernhard haben bei der Strecke und dem Roadbook ihr allerbestes gegeben.

Und genau dann, wenn man denkt man habe alle Zeit der Welt, verrinnt diese schneller wie Altmühltaler Dunkel und Hochmoorschnaps zusammen. Dabei waren wir nicht einmal mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs. Der Vorstand des wissenschaftlichen Kollegs hielt tapfer bis halb 2 Uhr durch, da all die Stauchungen, Krümmungen und Dehnungen doch untersucht werden mussten, aber die Gravitation war stärker und das einzige was dann noch gedehnt wurde, war die herrliche Bettmatratze im Basislager. Erwähnenswert bleibt noch, dass wieder eine Reihe von neuen und ganz neuen Mitgliedern zu begrüßen waren – und endlich, ja endlich sind auch Schweizer in den Club eingetreten. Die brauchen halt ihre Zeit. So wie die Löcher im Emmentaler.

Ein goldenes Zeitalter erlebten wir noch mit Hanni und Heiner Reese. Beide sind zusammen fast 170 Jahre alt. Und auf eigener Achse selbst aus der fernen Hansestadt Lübeck angereist. Manchmal steht die Zeit still.

 

Was ist Zeit ?

Ein Treffen im 6er Club. Eine der schönsten Möglichkeiten ebendiese zu verschwenden.

Bis bald im Münsterland, vom 04.-06.10.2019. Euer Clubvorstand sowie Familie Dresemann freuen sich.

Gerhard Holmer